Werk in Warschau soll europäische Märkte beliefern

Chevrolet produziert zukünftig in der EU

Ab Herbst 2007 wird Chevrolet seine viertürige Kleinwagen-Limousine Aveo in einem Werk in der polnischen Hauptstadt Warschau fertigen. Die dort hergestellten Fahrzeuge sollen in ganz Europa in den Verkauf gehen, für die kommenden Jahre ist vorgesehen, die Produktion auf weitere Modellvarianten auszudehnen.

Der aktuelle Aveo, der in einigen Märkten unter dem Namen Kalos vermarktet wird, war mit 78.500 Zulassungen in den ersten neun Monaten dieses Jahres das meistverkaufte Chevrolet-Modell in Europa. Durch die Fertigung in Europa kann Chevrolet die hohe Nachfrage nach dem Aveo besser befriedigen und die Lieferzeiten verkürzen, denn bisher werden die Chevrolet-Modelle aus Asien angeliefert. Gleichzeitig sinken die Logistikkosten und das Währungsrisiko für das Unternehmen. Die Entscheidung, in Europa zu produzieren, macht es für Chevrolet zudem zukünftig einfacher, die in den GM-Werken in Korea gefertigten Modelle für den Verkauf in Asien oder auch in den USA einzuplanen, wo der Aveo zurzeit die Nummer eins in seinem Fahrzeugsegment ist. Die in Polen gebauten Chevrolet gehen europaweit in den Verkauf.

Michael A. Grimaldi, President und CEO von GM Daewoo, zur Entscheidung, in Europa zu produzieren: "Die Fertigung in Europa wird zum nachhaltigen Wachstum der Marke Chevrolet in Europa beitragen und GM Daewoo das Maß an Flexibilität in der Produktion verschaffen, das dringend erforderlich ist, damit wir die starke weltweite Nachfrage nach unserem beliebtesten Modell befriedigen können."

Wayne Brannon, Geschäftsführer von Chevrolet Europe, erklärte: "Wir brauchen mehr Chevrolet, um die europäische Nachfrage abdecken zu können. Es ist grundsätzlich am sinnvollsten, die Fahrzeuge dort zu produzieren, wo man sie verkauft." Der Absatz von Chevrolet-Modellen in Europa hat sich in den letzten drei Jahren sehr dynamisch entwickelt. Wurden 2004 noch 190.000 Fahrzeuge verkauft, werden es 2006 voraussichtlich über 300.000 sein.

Die Produktion im FSO-Werk soll nach und nach von etwa 4.000 Fahrzeugen Ende 2007 auf bis zu 60.000 im ersten kompletten Produktionsjahr 2008 ausgeweitet werden. Wenn alle mehrere Modellvarianten in Warschau gebaut werden, soll die Jahresproduktion auf mehr als 150.000 Einheiten ansteigen. In der Anfangsphase werden durch die Fertigung von Chevrolet-Modellen im FSO-Werk etwa 1.000 Arbeitsplätze gesichert.

Das Werk in Warschau, in dem der Aveo gebaut wird, gehört dem langjährigen ukrainischen GM-Partner UkrAvto. Das Unternehmen fertigt und vertreibt zurzeit Chevrolet-Fahrzeuge in der Ukraine, wo die Marke einen Marktanteil von über acht Prozent hat. GM und UkrAvto werden gemeinsam für die Einhaltung höchster Qualitätsstandards sorgen.

Nach Überzeugung von Eric Stevens, der als Vice President für den Fertigungsbereich bei GM Europe verantwortlich zeichnet, kann Chevrolet "bei diesem wichtigen Schritt zuversichtlich in die Zukunft schauen, weil General Motors bereits in der Vergangenheit Fahrzeuge auf höchstem Qualitätsniveau in Polen gefertigt hat. Die Erfahrungen, die wir mit dem Werk Gliwice (Gleiwitz) in Südpolen seit 1998 machen, sind äußerst positiv. Wir sind zuversichtlich, dass die Belegschaft in Warschau ebenfalls Fahrzeuge bauen wird, die in Sachen Leistung und Qualität dieselben hohen Ansprüche erfüllen."

Chevrolet blickt in Polen auf eine langjährige und stolze Produktionstradition zurück. Schon 1928 entstanden in der Wolska-Straße in Warschau die ersten Chevrolet-Modelle. Im Vorort Wola errichtete Chevrolet 1937 ein zweites Werk. Zu dieser Zeit wurden die polnischen Arbeiter bei General Motors International A/S in Kopenhagen ausgebildet. In Wola wurden unter anderem die viertürigen Chevrolet-Modelle Master Sedan, Master De Luxe, Master Touring Sedan und Imperial Limousine gebaut.


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