Umwelt und Technik

Berlin auf Wasserstoff-Kurs

Verkehrsminister Tiefensee (r.) und der französische Verkehrsminister Perben besichtigen BMW H2R Wasserstoff-Rekordfahrzeug (Foto: BMW AG)
Verkehrsminister Tiefensee (r.) und der französische Verkehrsminister Perben besichtigen BMW H2R Wasserstoff-Rekordfahrzeug (Foto: BMW AG)

Die Bundesregierung, vertreten durch Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung, sowie sein französischer Amtskollege Dominique Perben, Minister für Verkehr, Infrastruktur, Tourismus und Meeresangelegenheiten, haben heute im Vorfeld des 6. Deutsch-französischen Ministerrats in Berlin-Spandau die zweite Wasserstofftankstelle der Clean Energy Partnership (CEP) eröffnet. Damit betreibt die CEP in Berlin eines der wichtigsten Demonstrationsprojekte Europas zur nachhaltigen Mobilität - und eines der größten weltweit.
Die in eine neu errichtete konventionelle TOTAL Tankstelle integrierte Wasserstoffanlage bildet eine Basis für den emissionsfreien Personennahverkehr in der Hauptstadt. Wasserstoff-Busse und -Pkws unterschiedlicher Bauarten können hier mit flüssigem (LH2) oder gasförmigem (CGH2) Wasserstoff betankt werden. Die Tankstelle bildet eine Plattform für das europäische Wasserstoffprojekt HyFLEET:CUTE, das mit einer Flotte von voraussichtlich 14 von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) eingesetzten Wasserstoff-Bussen auch in Berlin gestartet wird.
"Die Eröffnung der Tankstelle an der Heerstraße ist ein neuer Höhepunkt des im Jahr 2002 begonnenen Wasserstoff-Engagements von TOTAL in Berlin", betonte der Geschäftsführer der TOTAL Deutschland GmbH, Thierry Pflimlin. "Wir legen mit dieser Tankstelle einen besonderen Schwerpunkt auf die Entwicklung des wasserstoff-getriebenen öffentlichen Nahverkehrs. Damit hat diese Tankstelle eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung der CEP und eröffnet Perspektiven für weitere Wasserstoff-Aktivitäten am Standort Berlin."

"Die Berliner Verkehrsbetriebe sind das größte kommunale Nahverkehrsunternehmen in Deutschland und der Mobilitätsprovider in Berlin.

Gerade in der deutschen Hauptstadt agieren wir im Spannungsfeld zwischen Nutzeransprüchen, Umweltforderungen und hohen Erwartungen an die Wirtschaftlichkeit. Wasserstoff als Antrieb für unsere Omnibusse würde alle diese Kriterien erfüllen. Wir freuen uns, Mitglied der Clean Energy Partnership zu sein und mit kompetenten Partnern aus ganz Europa an der Entwicklung des Antriebs der Zukunft zu arbeiten", sagte Andreas Sturmowski, Vorsitzender des Vorstandes der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG).

Seit November 2004 - der Eröffnung der ersten CEP Wasserstoff Tankstelle am Messedamm in Berlin - läuft das Demonstrationsprojekt der CEP reibungslos im anspruchsvollen Alltagsbetrieb. Viele Fortschritte konnten seither erzielt werden. Die Erfahrungen von Kunden, Technikern und Betreibern werden 2007 ausgewertet und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Clean Energy Partnership
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Die Clean Energy Partnership (CEP) ist ein internationaler Zusammenschluss der Unternehmen Aral, BMW, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), DaimlerChrysler, Ford, GM/Opel,Wasserstoff technologisch zu erschließen und auf Alltagstauglichkeit und Systemfähigkeit hin zu erproben. Die Clean Energy Partnership ist zunächst bis Dezember 2007 angelegt. Sie ist Bestandteil der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie und wird von der deutschen Bundesregierung gefördert.

Das Wasserstoff-Demonstrationsprojekt.

Das Berliner Wasserstoff-Demonstrationsprojekt besteht aus der Wasserstoff-Infrastruktur samt der Betankungsanlagen, der Fahrzeugflotte, einem Wasserstoff-Informationscenter und einer Servicestation für Wasserstoff-Fahrzeuge. Insgesamt erprobt die CEP drei unterschiedliche Wasserstofferzeugungsverfahren sowie drei verschiedene Wasserstoff-Antriebsvarianten. Die CEP betreibt in Berlin mit zwei Tankstellen und einem Fuhrpark von bisher 16 Wasserstoff-Fahrzeugen das größte und vielschichtigste Demonstrationsprojekt für die zukunftsweisende H2-Technologie weltweit.

Die CEP Wasserstoff Tankstellen.

Zwei öffentliche Wasserstoff-Tankstellen sind Bestandteil des Berliner Wasserstoff-Demonstrationsprojektes CEP: Seit November 2004 die Aral Tankstelle am Messedamm sowie die neu eröffnete TOTAL Station an der Heerstraße. EU-weit einzigartig kann an den CEP Tankstellen auf einem öffentlich zugänglichen Tankfeld sowohl flüssiger als auch gasförmiger Wasserstoff getankt werden.

Die CEP Aral Tankstelle am Messedamm ist spezialisiert auf Betankung und Service von Wasserstoff betriebenen Pkw. Sie hat eine Betankungskapazität von mehr als 100 Fahrzeugen am Tag. Erstmalig hat Aral hier die Produktion, Anlieferung, Lagerung und Betankung von gasförmigem (CGH2) und flüssigem Wasserstoff (LH2) mit einer konventionellen Tankstelle zusammengefasst.

Die CEP TOTAL Station an der Heerstraße setzt einen Schwerpunkt auf die Versorgung Wasserstoff betriebener Busse der BVG. In einer zweiten Ausbaustufe werden im Rahmen des europäischen Projektes HyFLEET:CUTE Mitte 2006 an der Tankstelle ein Dampfrefomer zur lokalen Produktion von Wasserstoff und zwei stationäre Brennstoffzellen zur Strom- und Wärmeversorgung den Betrieb aufnehmen.

Die Infrastrukturpartner.

Die Technologie- und Energie-Unternehmen Aral, Hydro, Linde, TOTAL und Vattenfall Europe haben die Infrastruktur für das Wasserstoff-Projekt geschaffen. Direkt an der Aral-Tankstelle produziert Hydro gasförmigen Wasserstoff emissionsfrei mittels Wasser-Elektrolyse. Vattenfall Europe stellt mit grün zertifiziertem Strom sicher, dass die elektrische Energie für die Elektrolyse und den Betrieb der Tankstelle aus erneuerbaren Energiequellen stammt. An der TOTAL Tankstelle liefert Linde den Reformer zur Erzeugung von gasförmigem Wasserstoff aus Flüssiggas (LPG). Darüber hinaus produziert Linde den flüssigen Wasserstoff für beide CEP Tankstellen und transportiert ihn mit Tanklastzügen nach Berlin. Die zur Verflüssigung des Wasserstoffs benötigte Energie entstammt regenerativen Energiequellen. Auch die Wasserstoff-Zapfsäulen der Tankstellen sind Entwicklungen von Linde.

Die Mobilitätspartner.

BMW, DaimlerChrysler, Ford und GM/Opel stellen gemeinsam die Fahrzeugflotte für das Demonstrationsprojekt. Sie besteht aus 16 Wasserstoff-Pkws: BMW bringt zwei wasserstoffbetriebene Fahrzeuge der 7er-Reihe, DaimlerChrysler zehn Fahrzeuge vom Typ A-Klasse F-Cell, Ford drei Focus Brennstoffzelle Hybrid und GM/Opel einen HydroGen3 in das Projekt ein. Die Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb von DaimlerChrysler und Ford werden mit gasförmigem Wasserstoff betrieben.

Mit flüssigem Wasserstoff fahren die Fahrzeuge von BMW und Opel: Der Opel wird mittels Brennstoffzelle angetrieben, der BMW durch einen Wasserstoff-Verbrennungsmotor. Alle Fahrzeuge fahren emissionsfrei: Aus dem Auspuff kommt reiner Wasserdampf! Die Fahrzeuge sind dem Teststadium entwachsen und werden in Berlin von Kunden im Alltagsbetrieb gefahren. Mit einer Markteinführung rechnen die Automobilhersteller der CEP im kommenden Jahrzehnt.

Wasserstoff als Kraftstoff.

Wasserstoff ist in der industriellen Anwendung alltäglich und als chemisches Element einer der Grundbausteine der Welt: "H2" ist das einfachste und häufigste Element im Universum. Von allen Brenn- und Treibstoffen hat er bezogen auf die Masse die höchste Energiedichte. 1 kg Wasserstoff enthält soviel Energie wie 2,8 kg Benzin. Seine Verwendung erzeugt keine klimarelevanten CO2-Emissionen, und er ist praktisch unbegrenzt vorhanden. Wasserstoff lässt sich umweltschonend durch Sonne, Wind, Wasserkraft und Erdwärme regenerativ gewinnen. Seine Produktion ist daher unabhängig von Öl-Importen möglich. Wasserstoff ermöglicht, wie hier in Berlin zum Beispiel mittels Elektrolyse erzeugt, die Nutzung von erneuerbaren Energien auch im Verkehrssektor.

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