Die Erprobung der neuen C-Klasse

Über 24 Millionen Testkilometer und härteste Prüfstandsprogramme für beste Langzeitqualität

In einem separaten Bauteilelabor müssen sich einzelne Komponenten wie Stoßdämpferdome, Drehstablagerungen oder Pedaltöpfe sowie Teilaufbauten neuer Modelle im Dauertest bewähren. - copyright: Daimler Chrysler
In einem separaten Bauteilelabor müssen sich einzelne Komponenten wie Stoßdämpferdome, Drehstablagerungen oder Pedaltöpfe sowie Teilaufbauten neuer Modelle im Dauertest bewähren. - copyright: Daimler Chrysler

Wenn die neue Mercedes-Benz C-Klasse im Frühjahr 2007 auf den Markt kommt, hat die Limousine das bislang größte Testprogramm in der Geschichte der Stuttgarter Automobilmarke absolviert. In dreieinhalb Jahren legten Prototypen und Vorserienmodelle bei Tests in allen Teilen der Erde insgesamt mehr als 24 Millionen Kilometer zurück. Ebenso umfangreich und intensiv war die Erprobung auf den Prüfständen des Mercedes-Benz Technology Centers in Sindelfingen. Hier bestanden Karosserie und Fahrwerk mehrmals hintereinander härteste Tests, die in wenigen Wochen die Beanspruchung eines ganzen Autolebens simulieren. Jeder Kilometer dieser Betriebsfestigkeits-Prüfungen, die Mercedes-Benz zusätzlich auch auf sehr anspruchsvollen Versuchsstrecken durchführt, ist rund 150 Mal strapaziöser als im Auto-Alltag. Solche Extremtests bilden die Grundlage für die hohe Langzeitqualität der Mercedes-Personenwagen.

Die Erprobung der neuen C-Klasse begann im Sommer 2003. Insgesamt 280 Prototypen spulten systematische Nonstop-Tests unter verschiedenen Klima- und Straßenbedingungen ab. Dazu gehörte auch die sogenannte Heide-Dauererprobung, eines der weltweit härtesten Testprogramme für neu entwickelte Automobile. Der vier- bis sechswöchige Schlechtweg-Test, der eine mehr als 50-jährige Geschichte hat und auf Mercedes-Versuchsfahrten in der Lüneburger Heide basiert, entspricht einer Alltagsbeanspruchung von durchschnittlich 300 000 Kilometern bei den Mercedes-Kunden.

Die Schlagloch- und Kopfsteinpflasterstrecken hat Mercedes-Benz in Stuttgart und Sindelfingen nachgebaut und steuert Prüfstände mit den bei solchen Tests gespeicherten Daten. So können die hochmodernen Anlagen Karosserien rund um die Uhr ebenso schonungslos rütteln und biegen wie bei einer Fahrt über die Heide-Schlechtwegstrecke. Dabei wirken in schneller Folge Kräfte von bis zu 20 000 Newton auf die Verbindungsstellen zwischen Fahrwerk und Karosserie - das entspricht umgerechnet einem Gewicht von bis zu zwei Tonnen.

Betriebsfestigkeits-Prüfung mit einem der weltweit härtesten Testprogramme

Die Computerdaten der Heide-Dauererprobung dienen auch zur Betriebsfestigkeits-Prüfung des Fahrwerks. Auf sechs servohydraulischen Prüfständen absolvieren komplette Vorder- und Hinterachsen das einzigartige Testprogramm rund um die Uhr. Mit vier anderen Anlagen testen die Mercedes-Ingenieure Räder, Radlager und Radnaben unter den Bedingungen einer 60-stündigen Nonstop-Fahrt über den Grand-Prix-Kurs des Hockenheimrings, bei der große Seitenkräfte auf die Fahrwerksbauteile einwirken und sie bis zur Bruchgrenze belasten.

Auch die Gelenke und Lager der Achsen müssen Extrembeanspruchungen standhalten, um das „O.K.“ für den Serieneinsatz in der neuen C-Klasse oder in einem anderen Mercedes-Modell zu bekommen. Neben permanenten Druck- und Bewegungstests mit Kräften von bis zu 35 000 Newton bewähren sich Achskomponenten zum Beispiel bei großer Hitze von 90 Grad Celsius, die in der Praxis im Stadtverkehr von Tokyo an den Achsgelenken gemessen wird.

Auch der Test mit einem Hochdruck-Wasserstrahl (80 bar) sowie das systematische Besprühen der Gelenke mit eiskaltem Schmutzwasser und feinem, heißem Sandstaub über einen Zeitraum von drei Wochen entspricht Alltagsbedingungen, in denen sich Mercedes-Personenwagen bewähren. Der umfangreichste Prüfzyklus dieser Umweltsimulationen dauert drei Wochen und beinhaltet insgesamt über eine Million Lastwechsel der Achsgelenke - weit mehr als ein Mercedes-Benz normalerweise während seiner langen Lebenszeit „erfährt“.

Insgesamt stehen im Mercedes-Benz Technology Center allein für die Betriebsfestigkeits-Prüfungen von Fahrwerksbauteilen rund 160 innovative Prüfstände zur Verfügung.

Welt-Erprobung in drei Kontinenten

Nach einer Reihe systematischer Langstreckentests im Alltagsverkehr und auf Versuchsgeländen, bei denen die Autos so hart beansprucht wurden, dass sie im Zeitraffertempo alterten, bildete die 18-wöchige Welt-Erprobung einen der Höhepunkte des systematischen Testmarathons der neuen C-Klasse: Vier voll ausgestattete Vorserienfahrzeuge bewährten sich bei Tests in Deutschland, Finnland, Dubai und Namibia. Hier wurden unter verschiedenen Klima- und Straßenbedingungen nochmals alle Fahrzeugkomponenten und –systeme getestet - vom Diesel-Partikelfilter bis zum Sitz, vom Türscharnier bis zum Stoßdämpfer.

An einer weiteren Intensiv-Abschlussprüfung vor dem Produktionsstart nahmen nochmals 15 Vorserienmodelle der neuen C-Klasse teil, die binnen sieben Monaten Tests in sechs Ländern absolvierten. Noch nie zuvor hat ein neu entwickeltes Mercedes-Modell ein so umfangreiches Zusatz-Testprogramm absolviert - und mit Bestnoten bestanden.

Für den finalen Praxistest vor dem Serienstart wird Mercedes-Benz Anfang 2007 rund 450 im Werk produzierte Limousinen der neuen C-Klasse in die „kundennahe Fahr-Erprobung“ schicken. Dabei werden DaimlerChrysler-Mitarbeiter das neue Modell in normalen Alltagssituationen testen und insgesamt rund 16 Millionen Kilometer abspulen. Dieses umfangreiche Programm stellt Top-Qualität vom Start weg sicher.
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