Produktionsstart vor 30 Jahren

VW Scirocco II wird Oldtimer

30 Jahre hat er nun auf dem Buckel: Der VW Scirocco II
30 Jahre hat er nun auf dem Buckel: Der VW Scirocco II

Der Scirocco II ist im März 30 Jahre alt geworden und darf damit offiziell den Titel eines Oldtimers tragen. Was man angesichts seiner zeitlos jung gebliebenen Formgebung kaum glauben mag. Elf Jahre dauerte seine Ära, bis die Produktion 1992 eingestellt wurde. Danach mussten die Fans lange auf einen Nachfolger warten. 2008 wurde mit der dritten Generation die nächste Stufe des erfolgreichen Sportcoupés gezündet.

Keine Frage, die von 1974 bis 1981 gebaute erste Scirocco-Generation war – wie der Golf I – ein meisterlicher Wurf aus der Feder des Automobildesigners Giorgetto Giugiaro: ein Typ ohne Schnörkel, dafür mit Ecken und Kanten. Das sah gut aus, war aber für den Luftwiderstand nicht optimal. Weil sein Nachfolger nicht nur dem Auge, sondern auch dem Fahrtwind schmeicheln sollte, musste dessen Linienführung rundlicher, gefälliger werden. Dabei sollte die Karosserie zugleich mehr Platz bieten. Keine leichte Aufgabe. Auch Giugiaro wurde aufgefordert, für den nächsten Scirocco einen Vorschlag zu liefern, doch am Ende entschied man sich für einen Entwurf aus der eigenen Design-Abteilung unter der Leitung von Herbert Schäfer.

Die Formgebung des im März 1981 am Markt eingeführten neuen Scirocco fiel deutlich softer aus. Sie nahm bereits wesentliche Stilmerkmale der zweiten Golf-Generation vorweg. Trotz einer um 20 Zentimeter gewachsenen Außenlänge diente nach wie vor die Golf- und Scirocco-I-Plattform als Basis. Damit blieb bei unverändertem Radstand auch dessen bewährtes Fahrwerk erhalten. Mit einem um zehn Prozent niedrigeren cw-Wert wurde eine der Zielvorgaben für das neue Modell erreicht, das wie schon der Scirocco I in Osnabrück bei Karmann gefertigt wurde. „Der neue Scirocco. Aufregend vernünftig", titelte die Werbung.

Zunächst war der Scirocco II mit folgenden Benzinmotorisierungen erhältlich: 1,3 Liter (60 PS), 1,5 Liter (70 PS), 1,6 Liter (85 PS) und 1,6 Liter-Einspritzer (110 PS). Auf die Fahrleistungen wirkte sich das neue Karosserie-Konzept uneinheitlich aus. Während die windschlüpfige Silhouette bei gleicher Motorisierung eine höhere Endgeschwindigkeit ermöglichte – der Scirocco II GTI schaffte 191 km/h, während der Vorgänger bei 185 km/h aufgeben musste – blieben die Beschleunigungswerte aufgrund des Mehrgewichts von fast 100 Kilogramm leicht zurück.

Bei den Verkaufszahlen konnte der Scirocco II den Anschluss an seinen Vorgänger ebenfalls nicht ganz erreichen, was unter anderem am höheren Preisniveau lag, denn der gesteigerte Komfort machte den Scirocco zwangsläufig auch teurer. Um den Absatz anzukurbeln, wurde ab Herbst 1982 eine einfacher ausgestattete „GTS"-Variante angeboten, zunächst mit dem 85-PS-Vergasermotor, später auch mit 90 PS sowie dem neuen 112-PS-Einspritzer des Golf GTI.

Ganz dem Zeitgeist der 1980er Jahre entsprechend, wurde 1983 der erste werksseitig rundum verspoilerte Scirocco GTX (mit Kamei X1-Spoilersatz in Wagenfarbe) angeboten. 1985 kam das Sondermodell „White Cat" mit weißen Stoßstangen, Spiegelgehäusen und sogar weiß gestreiften Rückleuchten auf den Markt. Ein technischer Leckerbissen für sportlich ambitionierte Männer war der neue 1,8-Liter-16V-Motor, der parallel zum Golf II GTI 16V auch den Scirocco mit 139 PS bzw. in der Kat-gereinigten Variante mit 129 PS beflügelte. Beide Ausführungen knackten locker die 200 km/h-Marke, mit dem stärksten Motor waren 208 km/h möglich, Tempo 100 wurde nach 8,1 Sekunden erreicht.
1986 folgten die Sondermodelle „Tropic" und „Scala".

Als Volkswagen 1989 mit dem Corrado ein zweites Coupé präsentierte, blieb der Scirocco II weiter im Programm. Erst im September 1992 wurde die Produktion eingestellt. Von den ersten beiden Scirocco-Generationen wurden insgesamt 795.800 Exemplare ausgeliefert. Danach begann für die Fans und Liebhaber eine lange Wartezeit.

Seit 2008 haben sie ihren Scirocco wieder. Die dritte Generation knüpft an die erfolgreiche Tradition seiner Vorgänger an: Fahrspaß pur, kraftvolles Design, High-End-Technologien, effiziente Turbomotoren, ein Höchstmaß an Sicherheit und die für jeden Volkswagen typische Alltagstauglichkeit. Eben „aufregend vernünftig" – der Werbeslogan passt heute genauso perfekt wie Anfang der 1980er. Ein Konzept, dass auch in der Neuzeit bestens ankommt: Seit seiner Markteinführung hat der aktuelle Scirocco bereits wieder rund 120.000 begeisterte Anhänger gefunden. Die Legende lebt weiter.
Zurück zur Übersicht
Neuere Nachrichten:Ältere Nachrichten:

Zufällige Bilder aus unserer Bildgalerie:

VW Concept R
VW Concept R
VW GX3
VW GX3
BMW 7er Reihe
BMW 7er Reihe
Renault Wind
Renault Wind
 
Mehrere Möglichkeiten für Dienstwagenfahrer
Wer häufig dienstlich unterwegs ist, benötigt ein Fahrtenbuch. - Foto: pixabay.com
Ob Kundentermine, Projektbesuche oder Pendelfahrten – wer in Deutschland einen Firmenwagen fährt, kennt die Herausforderung: Jede Strecke zählt. Und das Finanzamt schaut genau hin, wenn ein Dienstwagen ... mehr ...
 
Orga leicht gemacht
Unterwegs mit dem Auto. - Foto: pixabay.com
Wer eine Autoreise plant, sehnt sich oft nach Flexibilität, Freiheit und individuellen Erlebnissen. Damit der Roadtrip von Anfang an reibungslos verläuft, lohnt sich ein strukturierter Ansatz. Vom Routencheck ... mehr ...
 
Lieferung, Montage, Tipps
Foto: Brian Wangenheim auf unsplash.com
In Zeiten der Digitalisierung hat sich auch der Kauf von Bauprodukten grundlegend verändert. ... mehr ...
 
Neue Bildgalerien

Mercedes GLB 2026
In zweiter Generation kommt der GLB zunächst elektrisch.

Seat Arona 2025
Parallel zum Seat Ibiza erhält auch der Seat Arona, der auf der gleichen Plattform basiert, ein zweites Facelift. Auch dieser soll also noc...

Seat Ibiza 2025
Offensichtlich soll der Ibiza noch ein Weilchen halten. Seit Ende Oktober 2025 gibt es jedenfalls noch einmal ein zweites Facelift für den ...

Seat Arona 2021
Bildgalerie zum Facelift des Seat Arona im Jahr 2021

Seat Ibiza 2021
Bildgalerie zum Facelift des Seat Ibiza im Jahr 2021

Der neue Renault Twingo E-Tech
Da steht er nun - der erste Kleinstwagen aus Europa für unter 20.000 Euro.

Studie Skoda Vision O
Mit der Studie Vision O hat Skoda auf der IAA 2025 einen Ausblick auf den kommenden Skoda Octavia gegeben. Seriennah ist das natürlich noch...

Der neue Kia EV5
Mit dem EV5 füllt Kia die Lücke zum großen EV9.

Der neue Kia EV5
Mit dem EV5 füllt Kia die Lücke zum großen EV9.
 
© Dynamic Works Software & Technology GmbH • 2025