Kostenfreie Nutzung der Datensprache noch vor Jahresende

Einheitliches Datenformat für die Fertigungsautomatisierung vorgestellt

Ein herstellerneutrales Datenformat für den durchgehenden Austausch von Engineering-Daten zu entwickeln – mit dieser Vorgabe starteten die Unternehmen DaimlerChrysler AG, ABB, KUKA Robot Group, Rockwell Automation GmbH, Siemens Automation and Drives (A&D), netAllied GmbH und Zühlke Engineering GmbH sowie die Universitäten Karlsruhe und Magdeburg ein gemeinsames Projekt. Das Ergebnis ist eine gemeinsame Datensprache, Automation Markup Language (AutomationML), die noch in diesem Jahr als kostenfreier, offener Standard zur Verfügung stehen soll. Von der Planung bis zur Inbetriebnahme und dem fortlaufenden Betrieb fertigungstechnischer Anlagen gibt es damit eine einheitliche Lösung zum Datenaustausch.

Ausschlaggebend für die Entwicklung des gemeinsamen Datenformats waren für die Ingenieure die hohen Kosten, die beim Bau von Fertigungsanlagen auf die Bereiche Planung, Softwareerstellung und Inbetriebnahme entfallen. Bis zu 60 Prozent der Gesamtinvestitionen verursachen dabei unzureichend standardisierte Datenaustauschlösungen. Zahlreiche digitale Werkzeuge mit jeweils eigenen Datenformaten können untereinander nur mit einem großen finanziellen und zeitlichen Aufwand kommunizieren.

Das Datenformat AutomationML dagegen ist neutral und bietet künftig alle Möglichkeiten: Programmierung, Bedienung und Datenoutput der digitalen Werkzeuge sind durchgängig möglich. „Mit AutomationML können wir unsere Zeit effizient für die Planung von neuen Anlagenkonzepten einsetzen, ohne jedes Mal erheblichen Aufwand in die Austauschbarkeit von Daten investieren zu müssen“ erklärt Anton Hirzle vom Bereich Produktionsplanung Verfahrensentwicklung Automatisierungstechnologien und Simulation bei DaimlerChrysler. „Das spart nicht nur Geld, sondern wird bei konsequenter Umsetzung die Entwicklungsarbeit für alle Nutzer dauerhaft und wesentlich vereinfachen.“

AutomationML wird von Herstellern und Nutzern der Automatisierungstechnik in enger Zusammenarbeit entwickelt. Dies stellt sicher, dass heutige und künftige Anforderungen an moderne Planungsmethoden in den Bereichen Geometrie, Kinematik und Ablauflogik erfüllt sind. Zur Messe für elektrische Automatisierungstechnik SPS/IPC/Drives 2007 Ende November in Nürnberg soll das neue Datenformat bereits präsentiert werden und im Nachgang als kostenfreier Standard allgemein zur Verfügung stehen.
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