Buggy up!

Spaßmobil

Vor 40 Jahren: Der erste VW Buggy. Bild: VW
Vor 40 Jahren: Der erste VW Buggy. Bild: VW

Bei der Weltpremiere des up! auf der IAA 2011 in Frankfurt stellte VW zugleich eine buggy Studie vor. Der buggy up! knüpft an eine Tradition an, die vor vier Jahrzehnten begann.

Wir blicken einige Jahrzehnte zurück: Ab Mitte der 1960er entdecken die Amerikaner das Auto als Spaßmobil – als unverzichtbares Accessoire für einen unbeschwerten Lebensstil. Wo lässt sich die Sonne unmittelbarer genießen, der Wind frischer durch die Haare wehen, als in einem Buggy? Zumal das Vergnügen preiswert zu haben ist. Auf Basis des Volkswagen Käfer werden Strandautos gebaut, denn sein Plattformrahmen eignet sich hervorragend, um darauf alternative Karosseriekonzepte zu verwirklichen.

Das damalige Erfolgsrezept: Man nimmt einen gebrauchten VW Käfer, beraubt ihn seines Aufbaus und ersetzt diesen durch einen möglichst leichten, offenen Body, der in bester Bootsbauer-Manier aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) laminiert wird. Viele Buggys entstehen auf einem verkürzten Käfer-Chassis, indem man aus der Bodengruppe je nach Aufbau 30 bis 40 Zentimeter herausschneidet und die abgetrennten Teile wieder zusammenschweißt. Für optimale Traktion auf losem Untergrund werden für die angetriebene Hinterachse Felgen mit maximaler Breite zusammengeschweißt und mit ebenso überdimensionalen Reifen bestückt. Verdeck? Egal – die meisten Buggys haben bestenfalls einen notdürftigen Stoffüberzug zum Anknöpfen.

Die Idee der „Freizeit-Buggys" basiert auf den „Dune-Buggys" und den „Baja-Bugs", die in den USA tatsächlich für motorsportliche Sandstrand-Wettbewerbe eingesetzt werden. Der weiteren Buggy-Entwicklung liegt dann jedoch allein der Spaßfaktor zu Grunde – die „Blumenkinder" der Flower-Power-Bewegung wollen vor allem Spaß haben und nicht rasen. Die Motorleistung eines Serienkäfers (34 PS, später auch bis zu 44 PS) genügt den meisten völlig, um sich überall durchzuwühlen, leistungsgesteigerte Motoren bleiben im Buggy die Ausnahme.

Natürlich springt der Trend auch nach Deutschland über. Inspiriert vom erfolgreichen amerikanischen Dune Buggy, lässt die Redaktion der Zeitschrift „Gute Fahrt" 1969 bei Karmann in Osnabrück den Prototyp eines deutschen Buggy auf einem verkürzten Käfer-Fahrgestell bauen. Ab 1971 kann man den Buggy als Karmann GF (für „Gute Fahrt") kaufen. Karmann liefert bis 1974 sowohl Bausätze als auch komplette Neufahrzeuge. Verwendet werden 1300er- und 1500er-Motoren mit 44 PS aus dem Käfer.

Zeitgleich gelingt es dem Göttinger Volkswagen Großhändler Autohaus Südhannover, den aus den USA importierten „Imp Dune Buggy" zulassungsfähig zu machen. Beide Modelle können später bei Karmann geordert werden, und zwar je nach handwerklichem Geschick in unterschiedlichen Ausbau- und Preiskategorien, vom reinen Bausatz, der reichlich Eigenleistung erfordert bis zum „schlüsselfertigen" Neufahrzeug. Natürlich kamen auch Buggys anderer Hersteller – beispielsweise des belgischen Kunststoff-Spezialisten Apal – auf den deutschen Markt.

Ein Massenerfolg werden die spartanischen Offen-Flitzer nicht. Aber es entwickelt sich sofort eine feste Fangemeinde um das erste wirkliche Fun-Auto, das in nennenswerten Stückzahlen entsteht. Viele Besitzer modifizieren ihre Fahrzeuge im Laufe der Jahre zu teils abenteuerlich wirkenden Kreationen mit reichlich Chrom und Effektlack, so dass original erhaltene Buggys heute großen Seltenheitswert haben und überaus gesucht sind.

Zurück in die Gegenwart: Die über 40 Jahre junge Buggy-Idee erlebt ihre Fortsetzung in moderner Interpretation. Auf der diesjährigen IAA ist die stets von Menschen umlagerte buggy up!-Variante des neuen Volkswagen up! einer der heimlichen Stars. Nicht mehr wie seine Vorbilder aus GFK gebaut, sondern aus sicherem Hightech-Leichtbaustahl. Noch eine Studie, aber wer weiß: Ausgelassener Fahrspaß wird auch in der Zukunft gefragt sein.
Zurück zur Übersicht
Neuere Nachrichten:Ältere Nachrichten:

Zufällige Bilder aus unserer Bildgalerie:

Seat Ibiza ST
Seat Ibiza ST
Audi R8 - 5.2 Liter V10 FSI Motor
Audi R8 - 5.2 Liter V10 FSI Motor
Audi A2 Concept
Audi A2 Concept
R8 GT Spyder
R8 GT Spyder
 
Schon jetzt einplanen
Sicher durch Schnee und Eis mit Winterreifen. - Foto: unsplash
Wenn der Winter kommt, wird das Autofahren zu einer konzentrierten und mitunter angespannten Angelegenheit. Der Grund dafür ist, dass sich die Bedingungen ändern: Die Sicht wird durch Nebel oder Regen ... mehr ...
 
Effizient, einfach zu bestellen und bequem
Typisches Bild in Städten: ein Taxi ist unterwegs. - Foto: pixabay.com
Wer als Taxifahrer unterwegs sein möchte, steht oft vor der Frage: Eigenes Taxi kaufen oder lieber mieten? Ein Leihtaxi bietet eine flexible Alternative, die viele Vorteile mit sich bringt – insbesondere ... mehr ...
 
Preis-, Technik- und Luxusexplosion
Rückkehr zum Volkswagen? Der ID.1 soll erschwinglich sein, falls man das von einem E-Auto überhaupt sagen kann. Aber: Kommt er vielleicht zu spät? Bild: VW
Man mag fast nicht glauben, dass seit der @@v::1679::Einführung des Golf 8@@ erst fünf Jahre vergangen sind. Erst recht dann nicht, wenn man sich die heutigen Einstiegspreise anschaut: Ab 28.330 Euro ... mehr ...
 
Neue Bildgalerien

Der neue Skoda Enyaq II RS
Auch zum Enyaq II gibt es wieder eine RS-Version, die heute vorgestellt wurde.

Das neue Skoda Enyaq II Coupe RS
Zusätzlich zum Enyaq Coupe der zweiten Generationn gibt es auch wieder eine RS-Version.

Der neue Skoda Elroq RS
Zusätzlich zum normalen Elroq gibt es ab Sommer auch eine RS-Version wie bei vielen anderen Skoda-Modellen.

Facelift Toyota Corolla Cross (2026)
Zum Modelljahr 2026 bekommt der Toyota Corolla ein Facelift. Vorbei ist da jetzt die Trauerschnauze.

Toyota Corolla Cross
Bilder zum Toyota Corolla Cross, Modelljahr 2022

Der neue Citroen C5 Aircross
Die Aircross Modelle sind für Citroen derzeit ein echter Erfolg. Und so soll es auch mit dem C5 Aircross weitergehen. Hier die Bilder.

Der neue Fiat Grande Panda
Der neue Fiat Grande Panda ist als Mild Hybrid und als Elektroauto verfügbar.

Lexus ES 2025
Bildgalerie zum neuen Lexus ES (2025)

Lexus ES 2025
Bildgalerie zum neuen Lexus ES (2025)
 
© Dynamic Works Software & Technology GmbH • 2025