Bild: angurten.de / Christian Schön Wenn man früher über die Formel 1 sprach, war meist Ferrari das Erste, woran man dachte. Über Jahre hinweg hat die Scuderia Ferrari die Formel 1 dominiert. Das 1947, vom ehemaligen Rennfahrer
Enzo Ferrari, gegründete Unternehmen ist seit 1950 ununterbrochen als F1-Konstrukteurs Team aktiv und führt die ewige Bestenliste der F1-Konstrukteure unangefochten an. Durch das Engagement im Rennsport hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht und sich den Ruf erarbeitet, die besten Autos für die Rennstrecke und für den Motorsport zu bauen.
In den letzten Jahren ist diese Vormachtstellung allerdings verloren gegangen. Die Formel 1 wird nun von Mercedes dominiert. Das
Mercedes AMG Petronas Konstrukteurs Team hat die letzten zwei Jahre das beste Auto und den besten Motor entworfen. Vor allem der in England, von einer internationalen Gruppe von Ingenieuren, entwickelte Motor ist der Konkurrenz deutlich überlegen. Der seit Beginn der F1-Saison 2014 vorgeschriebene sehr komplexe Hybrid Motor besteht aus einem Verbrennungsmotor und einem Energierückgewinnungssystem (ERS), welches überflüssige kinetische und Wärmeenergie in Form von elektrischer Spannung speichert und dem Fahrer zusätzliche 120 kW für 33 Sekunden pro Runde zur Verfügung stellt.
Aber auch die Aerodynamik des Autos ist die beste aller F1-Teams. So ist der Mercedes nicht unbedingt das schnellste Auto auf den Geraden, sondern hat vor allem in den Kurven Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Dies belegen, die bei den Rennen gemessenen Geschwindigkeiten. So sind Teams, die mit Mercedes Kundenmotoren beliefert werden, teilweise deutlich schneller auf den Geraden. Die Gesamtrundenzeit ist aber meist deutlich langsamer als die vom Mercedes Werksteam.
Das Gesamtpaket aus Aerodynamik und Motorleistung, welches jedes Jahr durch das in Brixworth, einem kleinen Ort in der Region Northamptonshire in England, ansässige Team in hunderten Stunden Arbeit entworfen, konstruiert und stetig verbessert wird, ist das was für die Dominanz von Mercedes sorgt.
Die Vormachtstellung von Mercedes sorgt auch für ein Umdenken bei den Fans. Vor einem Jahrzehnt, zu den Zeiten von Micheal Schumacher und danach Fernando Alonso bei Ferrari, waren die Tribünen durch die ganzen Ferrari Unterstützer in ein rotes Meer gefärbt. Durch die Verschiebung des Kräfteverhältnisses in Richtung Mercedes hat sich auch die Anzahl der Fans zugunsten der Silberpfeile verändert.
Die beiden für das Mercedes AMG Petronas Team arbeitenden Rennfahrer, der Brite Lewis Hamilton und der Deutsche Nico Rosberg, fahren die letzten beiden Jahre den F1-Titel unter sich aus. Sie haben sich die letzten beiden Saisons in der Fahrerwertung als Weltmeister und Vizeweltmeister platziert, wobei Nico Rosberg beide Male den Kürzeren zog und sich Lewis Hamilton geschlagen geben musste. Dennoch hat sich Rosberg in seiner Zeit bei Mercedes zu einem anerkannten Top-Fahrer entwickelt und es fehlten in den letzten beiden Saisons nur Nuancen und das nötige Glück, um Weltmeister zu werden. Hamilton hingegen ist nun im Alter von 30 Jahren mit 3 Weltmeistertiteln der beste britische F1-Pilot aller Zeiten. Eine Übersicht über die erfolgreichsten britischen F1-Fahrer ist
hier einzusehen.