Shortfacts
Baujahr: 2011 - 2023
Nachfolger: k.A.
Geringer Luftwiderstand, weniger VerbrauchMit einem Cw-Wert von 0,32 erreicht der neue up! in dieser Klasse eine vorbildliche Aerodynamik. Folge: weniger Windgeräusche, geringerer Verbrauch. Die ersten Schritte in Sachen Aerodynamikfeinschliff erfolgen bei Volkswagen bereits in einer sehr frühen Projektphase durch einen sogenannten Strömungs-Simulationsprozess (CFD = Computational Fluid Dynamics). Dieser Prozess hat mittlerweile – aufgrund der Kosten- und Zeitvorteile – die Bewertung und Optimierung anhand realer 1:4-Modelle abgelöst. Ein wichtiger Aspekt ist in diesem Zusammenhang die Möglichkeit einer auch digital sehr realitätsnahen Abbildung der Fahrzeugdetails. Schritt für Schritt wird so am Rechner die Aerodynamik optimiert. Erst wenn dieser Prozess ausgereizt ist, folgt auf einem schon entsprechend ausgereiften Entwicklungsstand die Simulationsphase durch Windkanalmessungen mit einem Aerodynamikmodell im Originalmaßstab. Dieses Aerodynamikmodell ist mit einer Außenhaut aus Ton (Clay) versehen und ermöglicht deshalb schnelle Änderungen der Fahrzeugformen. Zudem verfügt das 1:1-Modell bereits über eine realitätsnahe Motorraum- und Unterbodengestaltung. Und das wiederum ermöglicht eine schnelle Optimierung von aerodynamisch sehr wichtigen Teilen wie dem Front- und Heckspoiler oder der Unterbodenverkleidungen. Die finale Gestaltung der aerodynamischen Anbauteile erfolgt dann durch Messungen an den ersten Prototypen.
Im Windkanal auf Jagd nach jedem Gramm CO2Bei der Auslegung der Aerodynamik wurde besonderes Augenmerk auf einen minimalen vorderen Überhang gelegt. Vor diesem Hintergrund wurde der seitliche Frontbereich des up! so gestaltet, dass die Luft die Radhauskästen mit minimalen Turbulenzen umströmt. Auf der Jagd nach jedem Gramm CO2 wurde darüber hinaus die Position und Größe des Frontspoilers immer weiter optimiert. Messreihen im Windkanal belegen, dass durch diesen Feinschliff weitere 1,1 g/km CO2 eingespart werden – das mag wenig klingen, führt aber in der Summe aller Maßnahmen letztendlich zu Paradewerten wie jenen 79 g/km CO2, die der künftige up! EcoFuel BlueMotion Technology erreichen wird. Gleichzeitig verringert sich durch die realisierte Frontspoilergestaltung der vordere und hintere Auftriebsbeiwert des up!. Folge: nochmals sicherere Fahreigenschaften.
Gesamtluftwiderstand erreicht sehr gute 0,67 m2Die Gestaltung der Heckpartie wirkt sich ebenfalls entschieden auf die Aerodynamik eines Autos aus. Im Fall des up! ist es dank einer intensiven Feinabstimmung gelungen, den Konturverlauf unter Wahrung der Designvorgaben so zu gestalten, dass ein definierter Strömungsabriss auch in den seitlichen Heckbereichen erreicht wird. Dabei wurde die Heckspoilerkontur auf die Ausfu?hrung der seitlichen Abrisskanten abgestimmt. In der Summe aller Maßnahmen ergibt sich für den take up! der eingangs skizzierte und in dieser Fahrzeugklasse sehr gute Cw-Wert von 0,32. Im Zusammenspiel mit der Fahrzeugstirnfläche von A = 2,07 m2 erreicht der Gesamtluftwiderstand des up! einen sehr guten Wert von 0,67 m2.
Gewichtsspirale durchbrochenGewicht runter, Crashsicherheit rauf – das klappt nur mit innovativen Fertigungstechnologien. Die up! Karosserie besteht denn auch zu 8,1 Prozent aus „warmumgeformten" (Fachjargon der Karosseriebauer) und damit extrem belastbaren Bauteilen (u.a. Boden und B-Säulen); allein durch den Einsatz warmumgeformter Bleche konnte das Gewicht der Karosserie um 13 kg gesenkt werden. Mehr noch: Durch das konsequente Downsizing der Antriebstechnologie, den Einsatz hochfester Stahlsorten und die Jagd nach jedem überflüssigem Gramm konnte das Gewicht des neuen up! gegenüber dem direkten Vorgänger (Fox) um 140 kg oder 13 Prozent auf 929 kg gesenkt werden – nicht nur in dieser Klasse eine Welt.
Karosserie besteht weitgehend aus hochfestem SpezialstahlIm Bereich der vorderen Längsträger, der Schweller und des seitlichen Dachrahmens kommen sogenannte Dualphasenstähle zum Einsatz, die zusammen mit den warmumgeformten Blechen die Grundlage der Sicherheitsfahrgastzelle bilden. Mit einem Anteil von 39,3 Prozent höchstfester Stähle und 17,2 Prozent hochfester Stähle (so auch hier der Fachjargon), setzt der up! ebenfalls die Bestwerte im Segment. Nur noch 24,9 Prozent des Gewichts der Karosseriestruktur entfallen auf herkömmliche Tiefziehstähle, die für optisch sehr anspruchsvolle Bauteile wie die äußeren Elemente der Karosserieseitenteile oder die hinteren Radhäuser zum Einsatz kommen.
Umweltprädikat für den up!.
Angesichts der aerodynamischen Eigenschaften, der Gewichtsreduzierungen sowie der effizienten Antriebstechnologien verwundert es wenig, dass die Umweltbilanz des neuen up! sehr positiv ausfällt. Hintergrund: Volkswagen analysiert die Einflüsse der Autos auf die Umwelt (ISO-Norm 14040/44) über den gesamten Lebenszyklus (Herstellung, Nutzung, Recycling). Die Ergebnisse dieser Bilanz fließen in ein Umweltprädikat ein. Und genau das hat der neue up! bereits vor seiner Markteinführung erhalten. Von unabhängiger Seite wurde das Prädikat vom TÜV Nord geprüft. Ein elementares Ergebnis: Die Auswirkungen auf den Treibhauseffekt konnten mit dem up! gegenüber dem Vorgänger um 21 Prozent gesenkt werden.