Shortfacts
Baujahr: 2012 - 2020
Vorgänger:k.A.
Nachfolger: k.A.
Der neue Fiat 500L steht in der Tradition der Marke, Fahrzeugsegmente gerne einmal neu zu definieren. In der inzwischen 113-jährigen Historie des Unternehmens ist es Designern immer wieder gelungen, Fahrzeuge mit revolutionären Eigenschaften zu entwerfen.
Der Fiat 500 aus dem Jahr 1936, der schnell den Spitznamen „Topolino" (die italienische Version der Micky Maus) erhielt, war zu seiner Zeit das kleinste Fahrzeug, das in großen Stückzahlen produziert wurde. Der pfiffige Zweisitzer mobilisierte eine ganze Generation. 1956 erfand der Fiat 600 Multipla die Kategorie der Minivans. Nie zuvor gab es ein Auto, das sich derart einfach von einer sechssitzigen Limousine in einen Kleintransporter verwandeln ließ. Schon damals sorgten die umklappbaren Sitze für eine ebene Ladefläche. Außerdem war die Sitzposition von Fahrer und Beifahrer über der Vorderachse eines der ersten Beispiele des so genannten Cab-Forward-Design. Der Fiat 600 Multipla ist damit in vieler Hinsicht der Urahn des neuen Fiat 500L.
Was der Topolino 1936 begonnen hatte, setzte der Fiat 500 Nuova ab 1957 fort. Mit dem Unterschied, dass nun vier Sitze auf kleinstem Raum zur Verfügung standen. Der Fiat 500 Nuova war die Initialzündung für die Motorisierung breiter Bevölkerungsschichten nicht nur in Italien. Welches Potenzial in diesem Konzept steckte, bewies ab 1960 der Fiat 500 Giardiniera. Einen so kompakten Kombi hatte die Welt noch nie gesehen. Der Fiat 127 war 1971 eines der weltweit ersten Modelle mit Schrägheck und großer Heckklappe (letztere ab 1972). Außerdem führte Fiat damit den Frontantrieb im Segment der Kleinstwagen ein.
Dass auch im 21. Jahrhundert das Thema Automobil noch lange nicht komplett ausgereizt ist, bewies Fiat 2007 mit dem neuen Fiat 500. Die „tolle Kiste" und der inzwischen zum Kultmobil gewordene Urenkel des „Topolino" sind gewissermaßen die Eltern der dritten Generation des Fiat Panda (seit Anfang 2012) und des neuen Fiat 500L. Tatsächlich interpretiert der Fiat 500L markante Designelemente des modernen Fiat 500 und zeigt darüber hinaus in bestimmten Bereichen Ähnlichkeiten zum aktuellen Fiat Panda (z. B. in der Form der seitlichen Schutzleisten, oder die charakteristisch abfallende Dachlinie im Bereich der Hecktüre). Auf ihre ganz eigene Weise setzen beide Modelle Trends in ihrem jeweiligen Segment.
In jedem Fall hat Fiat mit der Neuinterpretation des Fiat 500 eine alternative Modellfamilie geschaffen, die - wenn man einmal von Mini absieht - kein zweites Mal im automobilen Bereich vorkommt. Beifall hierfür, das hätten wir Fiat 2007 nicht zugetraut, als der neue Fiat 500 auf den Markt kam.