Informationen zum Audi A4 Limousine

 
Variantenfamilie Audi A4 (B9): A4 LimousineA4 AvantS4S4 AvantA4 Allroad quattroRS 4 Avant

Assistenzsysteme - Audi A4 Limousine

Die adaptive cruise control inklusive Stauassistent im Assistenzpaket Tour
Unter den optionalen Systemen spielt die adaptive cruise control (ACC) Stop&Go inklusive Stauassistent die zentrale Rolle. Das System hält die neuen Audi A4 und A4 Avant auf Abstand zum Vorausfahrenden, wobei der Fahrer fünf Distanzstufen wählen kann und über Audi drive select die Beschleunigung sowie die Dynamik der Regelung einstellen kann.

Das System, das vor allem die Signale der beiden Front-Radarsensoren und der Kamera nutzt, deckt im Zusammenspiel mit der S tronic und der tiptronic den vollen Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 250 km/h ab, beim Schaltgetriebe startet es bei 30 km/h.

Die Stop&Go-Funktion der ACC (nur mit Automatikgetriebe) bremst den neuen A4 von Audi bis zum Stillstand und lässt ihn auf Fahrerwunsch automatisiert wieder anfahren. Ist das System deaktiviert, zeigt die Abstandsanzeige ab 60 km/h Tempo die Distanz zum Vorausfahrenden an und warnt vor zu dichtem Auffahren.

Im Geschwindigkeitsbereich bis 65 km/h kann der Stauassistent, eine weitere Funktion der ACC, auch die Lenkarbeit ähnlich wie beim Audi active lane assist übernehmen, solange der Verkehr zähflüssig ist. Das System nutzt die Radar- und Ultraschallsensoren sowie die Frontkamera. Es führt das Auto durch sanfte Lenkeingriffe und folgt der vorausfahrenden Kolonne innerhalb der Systemgrenzen. Dabei orientiert sich der Stauassistent an den Fahrbahnmarkierungen und an den anderen Fahrzeugen auf der Straße.

Wenn der Stauassistent seine Systemgrenzen erreicht – etwa, wenn sich der Stau auflöst oder eine enge Kurve vor ihm liegt, muss der Mensch am Steuer die Fahraufgabe wieder selbst übernehmen. Unterstützend warnt ihn das System in mehreren Stufen. Als letzte Maßnahme bringt es den A4 und A4 Avant selbsttätig zum sicheren Stillstand.

Mit der ACC ist auf Wunsch das Sicherheitssystem Audi pre sense front an Bord um Auffahrunfälle zu vermeiden beziehungsweise ihre Folgen zu mindern. In einer gefährlichen Lage fordert das System den Fahrer mit einem differenzierten Warnkonzept – mit optischen und akustischen Signalen sowie einem Bremsruck – zum Bremsen auf. Wenn er passiv bleibt, erfolgen erst eine Teilbremsung, gleichzeitig schließt das Auto Seitenscheiben und Schiebedach. Als Einziger seiner Klasse leitet der A4 danach eine Vollverzögerung ein, vorausgesetzt, dass sich das vordere Fahrzeug bewegt. Auch hier strafft das System die Gurte. Audi pre sense front ist auch bei deaktivierter ACC funktionsfähig.

Der Prädiktive Effizienzassistent
Ein weiteres, in seiner Klasse einzigartiges System ist der Prädiktive Effizienzassistent. Er ist im Assistenzpaket Tour erhältlich und arbeitet eng mit der adaptive cruise control, mit dem Navigationssystem und der kamerabasierten Verkehrszeichenerkennung zusammen. Dabei wird die vorgewählte Geschwindigkeit selbstständig an die Gegebenheiten angepasst – an die Strecken-Topographie, die Tempolimits und die vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer.

Der Prädiktive Effizienzassistent nutzt – auch bei inaktiver Zielführung – die Streckendaten, um den Fahrer auf Situationen hinzuweisen, in denen er das Tempo verlangsamen sollte. Er erkennt Kurven, Kreisverkehre und Kreuzungen, Gefälleabschnitte, Ortschaften oder Tempolimit-Schilder – in vielen Fällen lange bevor der Fahrer sie sieht. Im Kombiinstrument beziehungsweise im Audi virtual cockpit und Head-Up-Display erscheint dann ein entsprechender Hinweis. Falls dort der Assistenz-Screen aktiv ist, sind differenzierte Grafiken zu sehen. Wenn der Fahrer es wünscht, regelt das System den Freilauf der Automatikgetriebe unter definierten Randbedingungen selbst. Dieser Segelbetrieb wird nur dann aktiviert, wenn er länger als fünf Sekunden dauern kann. Wenn er endet, beschleunigt das Auto selbsttätig wieder auf das vom Fahrer gewählte Wunschtempo, sofern die ACC aktiviert ist. Der Prädiktive Effizienzassistent kann auf Landstraßen den Kraftstoffverbrauch um bis zu zehn Prozent senken.

Weitere Systeme im Assistenzpaket Tour
Ab 65 km/h Tempo unterstützt der Audi active lane assist, er ist im Assistenzpaket Tour oder auch separat erhältlich, den Fahrer beim Halten der Spur. Seine wichtigste Signalquelle ist die Frontkamera, die Markierungen auf der Straße erkennt. Falls sich die neuen Audi A4 und A4 Avant einer Markierung nähern ohne zu blinken, hilft das System dem Fahrer über einen sanften Eingriff in die elektromechanische Servolenkung, in die Spur zurückzusteuern.

Über das MMI‑System kann der Fahrer wählen, ob diese Unterstützung kontinuierlich oder erst kurz vor Überfahren der Linie erfolgen soll. Wenn er sich für den frühen Eingriff entscheidet, führt ihn das System in der Mitte der Spur. Ergänzend kann er eine Lenkradvibration einstellen.

Der Ausweichassistent ist ein weiteres Highend‑Feature aus dem Assistenzpaket Tour. Er wird aktiv, wenn die neuen Mittelklasse-Modelle von Audi ein Hindernis umfahren müssen, um einen Unfall zu vermeiden. Anhand der Daten von Frontkamera, ACC und Radarsensoren berechnet er in Sekundenbruchteilen eine geeignete Spur, wobei er Abstand, Breite und Versatz des vorausfahrenden Fahrzeugs einbezieht. Seine erste Aktion ist ein Warnruck, der den Fahrer auf die Gefahr hinweist. Sobald er lenkt, unterstützt ihn das System bei den erforderlichen Spurwechseln mit gezielten Momenten-Eingriffen in die Servolenkung.

Der Abbiegeassistent, eine weitere Audi-Innovation, überwacht beim Linksabbiegen im Geschwindigkeitsbereich zwischen zwei und zehn km/h den Gegenverkehr. In einer gefährlichen Situation bremst er zum Stillstand. Das System wird im Hintergrund aktiv, sobald der Fahrer den Blinker zum Linksabbiegen setzt.

Die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung (auch einzeln erhältlich) rundet das Assistenzpaket Tour ab. Sie erkennt viele Verkehrszeichen, darunter auch digitale Anzeigen und Zusatzschilder, und präsentiert sie dem Fahrer als Grafiken im Head-up-Display und im Kombiinstrument. Zusätzlich kann sich der Fahrer optisch warnen lassen wenn er das verkehrszeichenbasierte Tempolimit überschreitet.

Das Assistenzpaket Stadt
Zu den Systemen aus dem Assistenzpaket Stadt gehört der Spurwechselassistent Audi side assist (auch einzeln erhältlich). Ab 15 km/h Tempo unterstützt er den Fahrer beim Wechseln der Spur, wofür er zwei Heck-Radarsensoren nutzt, die etwa 70 Meter weit messen. Wenn sich ein anderes Fahrzeug rasch annähert oder im toten Winkel bewegt, leuchtet eine Warn‑LED im Gehäuse des betreffenden Außenspiegels auf. Falls der Fahrer jetzt trotzdem den Blinker setzt, blinkt die LED mehrmals kurz hintereinander hell auf.

Der Audi side assist kann auf Wunsch mit dem System Audi pre sense rear erweitert werden. Es warnt vor einem drohenden Heckaufprall und leitet präventive Schutzmaßnahmen wie bei Audi pre sense basic ein. Zusätzlich erfolgt ein hochfrequentes Blinken zur Warnung des folgenden Verkehrs. Es ist auch bei ausgeschaltetem Audi side assist über das gesamte Geschwindigkeitsspektrum im Hintergrund aktiv, den Anhängerbetrieb ausgenommen.

Der Querverkehrassistent hinten wird aktiv, wenn die Einparkhilfe eingeschaltet ist. In diesem Fall warnt er den Fahrer beim langsamen Rückwärtsfahren, etwa beim Heraussetzen aus einer Querparklücke, vor herannahenden Fahrzeugen, die er als kritisch einstuft. Der Hinweis erfolgt abgestuft – optisch, akustisch sowie per Warnruck. Als Basis dienen die Daten der Heckradar-Sensoren.

Die Ausstiegswarnung kommt ins Spiel, wenn die neuen Audi A4 und A4 Avant zum Stillstand gekommen sind. Falls sich jetzt andere Fahrzeuge von hinten nähern, warnt sie alle Insassen beim Öffnen der Türen. Das System nutzt zur Warnung die LED-Lichtleiter über dem Türinnenbetätigung (Konturbeleuchtung). In einer als gefährlich eingeschätzten Situation flackern und leuchten spezielle Hochleistungs‑LEDs rot auf. Die Ausstiegswarnung bleibt nach dem Ausschalten der Zündung noch etwa drei Minuten lang in Bereitschaft.

Weitere Systeme komplettieren das Assistenzpaket Stadt – die akustische und optische Einparkhilfe plus, die automatisch aktiv wird, wenn sie beim Rangieren ein Hindernis erkennt, sowie die Rückfahrkamera. Beide Lösungen sind auch einzeln erhältlich.

Das Assistenzpaket Parken
Das Assistenzpaket Parken integriert den Parkassistenten (auch einzeln erhält-lich). Er lenkt mithilfe von zwölf Ultraschallsensoren in Längs- und Querparklücken, die er bei der Vorbeifahrt mit mäßigem Tempo selbst erkennt; aus Längsparklücken parkt er auch selbst wieder aus. Der Fahrer muss nur noch Gas geben, schalten und bremsen.

Der zweite Bestandteil des Pakets sind die Umgebungskameras. Sie zeigen auf dem MMI-Monitor unterschiedliche Ansichten vom direkten Umfeld des Autos, darunter eine virtuelle Aufsicht und 180 Grad-Bilder von Front und Heck. Hilfslinien erleichtern das Rückwärtsrangieren. In unübersichtlichen Ausfahrten und Parklücken oder auch in Kooperation mit dem Querverkehrassistenten hinten sind die Umgebungskameras überaus hilfreich.

Neuartig: Die Vernetzung der Komponenten
Ein komplett ausgestatteter neuer Audi A4 oder A4 Avant hat etwa 90 Steuergeräte an Bord, von denen viele Daten miteinander austauschen. Ohne eine völlig neue Elektronikarchitektur wäre diese enge Zusammenarbeit – vor allem bei den Fahrerassistenzsystemen – nicht möglich gewesen.

Das neue Bussystem FlexRay vernetzt viele Steuergeräte miteinander und garantiert eine extrem schnelle und sichere Datenübertragung. Die wichtigsten Komponenten sind der Motor, das Automatikgetriebe, das zentrale Fahrwerk-Steuergerät, das Elektronische Stabilisierungssystem (ESC), das Steuergerät der Servolenkung, die adaptive cruise control Stop&Go inklusive Stauassistent, die Videokamera und der Safety Computer, der die Sicherheitssysteme steuert.

Neben dem FlexRay-Bus existieren weitere Datennetze. CAN-Busse (CAN = controller area network) binden einige Assistenzsysteme wie den Audi side assist und die Umgebungskameras oder auch die Klimaanlage ein. Darüber hinaus dienen sie der Kommunikation zwischen den Komfortsteuer-
geräten, den Infotainmentbausteinen und den zentralen Anzeige- und Bedienkomponenten wie MMI und Audi virtual cockpit.

So genannte LIN-Busse (LIN = local interconnect network) ergänzen die CAN-Busse, indem sie weniger komplexe Teilnehmersysteme wie die Innenbeleuchtung bedienen. Das Bang & Olufsen Sound System mit 3D-Klang nutzt einen MOST-Bus (MOST = media oriented systems transport). Auch die Elektrik leistet in den neuen Audi‑Mittelklassemodellen einen Beitrag zum Leichtbau: Eine verbesserte Topologie, neue Aluminium-Leitungen und eine Vlies-Batterie senken das Gewicht um sechs Kilogramm gegenüber dem Vorgängermodell.
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