Der Touring als sportliches und elegantes Automobil für Business, Familie und Freizeit ist heute aus der BMW Fahrzeugpalette nicht mehr wegzudenken. Dennoch war es anfangs schwierig, dieses inzwischen sehr erfolgreich etablierte Konzept auf dem Markt durchzusetzen. Kombis galten einst nicht unbedingt als elegant, und als sportlich schon gar nicht. Und sie waren es auch nicht wirklich. Bis 1971 der erste BMW Touring auf die Straße kam. Der Vorreiter dieser Variante eines dynamischen Autos mit größerer Vielseitigkeit entstand auf der Basis der 02-Reihe als Verbindung von Kombi und Coupé mit Schrägheck-Karosserie und großer Heckklappe. Doch obwohl der Wagen in seiner stärksten Version als BMW Touring 2000tii mit 130 PS und 190 km/h Spitzengeschwindigkeit zu den flottesten Automobilen gehörte, die damals unterwegs waren, gelang ihm der Durchbruch nicht. In der vierjährigen Produktionszeit wurden lediglich 31000 BMW Touring verkauft. Das außergewöhnliche Konzept war seiner Zeit noch zu weit voraus.

Der erste 5er Touring: das richtige Modell zur richtigen Zeit.
Dann ruhte die Idee nahezu eineinhalb Jahrzehnte. Bis 1988 der erste BMW 3er Touring auf den Markt kam. Diesmal war die Zeit reif für ein Auto, das Sportlichkeit und Eleganz mit Variabilität und Vielseitigkeit kombinierte. Von der ersten Generation des 3er Touring wurden bis 1995 insgesamt 105 000 Exemplare abgesetzt. Bereits der sich abzeichnende Erfolg ermutigte dazu, 1991 auch in 5er-Reihe erstmals eine Touring-Variante anzubieten. Der BMW 5er Touring war einer der ersten Kombis in der oberen Mittelklasse. Und er erwies sich als das richtige Modell zur richtigen Zeit. Während seiner Produktionszeit bis 1996 vergrößerte sich das Mittelklasse-Kombisegment um ein Viertel. Der 5er Touring als Premium-Kombi hatte mit 55 Prozent den größten Anteil an diesem Zuwachs, 125 700 Einheiten wurden von dieser ersten Generation verkauft.

5er Touring-Vielfalt: vom Allrad bis zum Erdgasantrieb.
Die starke Nachfrage hatte gute Gründe. Schließlich setzte die vielfach preisgekrönte 5er-Reihe – ihre Modelle wurden innerhalb von 25 Jahren von den Lesern der Fachzeitschrift „auto motor und sport“ 15-mal in ihrer Kategorie jeweils zum „besten Auto des Jahres“ gewählt – in der Summe ihrer Eigenschaften bereits seit fast drei Jahrzehnten den Maßstab in der oberen Mittelklasse. Das Gleiche galt für die Touring-Variante. Sie verfügte über dieselben Innovationen wie die Limousine. Beim Ausstattungsangebot gab es praktisch keine Abstriche. Dafür aber den Vorteil der größeren Funktionalität. Es gab den ersten 5er Touring als Sechszylinder-Diesel oder als Benziner mit vier, sechs und acht Zylindern. Die Spannweite der Motorleistung erstreckte sich von 83 kW (113 PS) bis 210 kW (286 PS). Als 525iX verfügte der Touring über einen permanenten High-Tech-Allradantrieb und als 518 g konnte er wie auch der 316g mit Benzin und Erdgas betrieben werden.

Diese Touringvariante mit bivalentem Antrieb – 1995 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt vorgestellt – wurde allerdings nur ein Jahr lang produziert, denn das Netz von Erdgastankstellen blieb einfach zu weitmaschig und verhinderte damit einen wirtschaftlichen Erfolg dieses Pionierprojektes von BMW. Auf Wunsch war für den ersten 5er Touring übrigens sogar ein besonders variables Doppel-Schiebehebedach erhältlich, sozusagen eine Art Vorläufer des nun für den neuen Touring angebotenen Panorama-Glasdachs. Von Anfang an war die separat zu öffnende Heckscheibe ein exklusives und besonders praktisches Feature des 5er Touring für müheloses Einladen von kleineren und leichteren Gegenständen.

Zweite 5er Touring-Generation: Verkaufszahlen verdoppelt.
Die zweite Generation des BMW 5er Touring ging 1997 an den Start – und belegte mit dem damals revolutionären Aluminiumfahrwerk der 5er Limousine sofort die Überholspur im Wettbewerb. Das Leichtbau-Fahrwerk war um 36 Prozent leichter als ein herkömmliches. Die Steifigkeit der Karosserie konnte durch die Leichtbauweise um 50 Prozent erhöht werden. Die Integral-Hinterachse wurde für den Touring modifiziert. Nahezu liegende Stoßdämpfer machten die Federbeindome überflüssig. Die Durchladebreite des Gepäckraums wuchs um beachtliche 16 Zentimeter. Im Laufe der siebenjährigen Produktionszeit bis Ende 2003 gab es zehn verschiedene Motorisierungen mit einem Leistungsspektrum zwischen 100 kW (136 PS) und 210 kW (286 PS), vier davon waren Dieselaggregate. Neben der klassischen 5er Business-Limousine wurde auch der Touring dank seiner Variabilität und seines formvollendeten Auftritts als Geschäftswagen immer beliebter. Das führende Fachmagazin für den Flottenmarkt „FIRMEN AUTO“ kürte den BMW 530d Touring im Jahr 2001 in der Kategorie Premium-Kombi zum Firmenauto des Jahres. Und die Verkaufszahlen übertrafen alle Erwartungen. Rund 260 000 BMW 5er Touring wurden abgesetzt, mehr als doppelt so viele wie vom Vorgänger, der ersten Generation.

5er Touring-Generation Nummer drei:
Vielversprechende Aussichten. Die Prognose für die nun dritte Generation des BMW 5er Touring mit all seinen wegweisenden und wiederum Maßstäbe setzenden Innovationen ist viel versprechend. Denn die 5er Limousine ist weltweit sehr erfolgreich. Und der 5er-Kunde, der sich ein besonders variables Automobil wünscht, war und ist mit dem sportlichen, eleganten und zudem äußerst vielseitigen Touring eben optimal bedient.