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Informationen zum Mercedes-Benz M-Klasse

Das Werk Tuscaloosa ist 1997 Premierenschauplatz
10 Jahre M-Klasse

 
Datum der Nachricht: 24.04.2007 | Weitere Nachrichten
Mercedes-Benz präsentiert am 21. Mai 1997 im Werk Tuscaloosa, Alabama/USA, die erste Generation der M-Klasse. Das Sport Utility Vehicle (SUV) der Baureihe W 163 wird komplett dort gebaut. Die eine Hälfte der gefertigten Fahrzeuge ist für den US-Markt bestimmt, die andere für die übrigen Märkte. Seit 2005 wird auch die nachfolgende M-Klasse (W 164) in Alabama hergestellt, nach einer Kapazitätsausweitung ebenso die R-Klasse (W 251) sowie seit 2006 die GL-Klasse (X 164). Tuscaloosa ist das erste Werk für die Produktion von Personenwagen der Marke Mercedes-Benz außerhalb Deutschlands.

Entscheidung für Amerika

Mercedes-Benz baut ein Werk in den USA. Diese Entscheidung fällt 1993 die damalige Daimler-Benz AG, gebaut wird es von 1995 bis 1997. Die Auslandsmontage von Mercedes-Benz Personenwagen hat zwar schon 1935 in Dänemark begonnen, dort werden aber nur kleinere Kontingente hergestellt. Das Werk in Alabama ist der erste Standort außerhalb Deutschlands, in dem Mercedes-Benz Personenwagen für den gesamten Weltmarkt produziert werden.

Das Werk entsteht für ein vollkommen neues Auto von Mercedes-Benz. Im Januar 1996 zeigt die Marke die Studie AA Vision auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit. Das Fahrzeug nimmt wichtige Aspekte der M-Klasse vorweg und wird mit dem Preis „Best of Show“ ausgezeichnet. Ihre Europapremiere hat die AA Vision wenige Wochen später auf dem Genfer Automobil-Salon. Hier stellt Mercedes-Benz auch erstmals den Namen der künftigen Baureihe vor: Sie wird M-Klasse heißen. Für die Entwicklung ist die 1994 gegründete Mercedes-Benz U.S. International, Inc. (MBUSI) mit Sitz in Tuscaloosa zuständig.

Ihr offizielles Debüt hat die M-Klasse am 21. Mai 1997 im Werk Tuscaloosa. In Anwesenheit von 5000 Gästen – darunter auch Fob James, Gouverneur von Alabama – wird zugleich das Werk offiziell eingeweiht. Der neue Produktionsstandort umfasst auf einer Nutzfläche von insgesamt 810 000 Quadratmeter und einer überbauten Fläche von 93 000 Quadratmeter die Bereiche Rohbau, Lackierung, Montage, Ausbildungszentrum und Kundencenter. Daimler-Benz investiert mehr als 300 Millionen US-Dollar in das Werk, die Entwicklung der M-Klasse kostet rund 700 Millionen US-Dollar.

Das neue Modell ist ein Meilenstein in der Produktoffensive von Mercedes-Benz: 1997 stellt die Stuttgarter Marke auch den CLK und die A-Klasse vor. Die komfortable M-Klasse ist gleichermaßen für den Asphalt- und den Geländebetrieb konzipiert, sie basiert auf einem Chassis mit separatem Rahmen aus geschlossenen Kastenprofilen. Hilfsrahmen für die vordere und hintere Radaufhängung sowie zehn Gummilager dämpfen die Übertragung von Straßenunebenheiten und Geräuschen auf die Karosserie. Das in dieser Fahrzeugklasse einzigartige Fahrwerk hat rundum Einzelradaufhängung. Der Antriebsstrang ist eigens für den permanenten Allradantrieb konzipiert, statt herkömmlicher Differentialsperren arbeitet in der M-Klasse eine modifizierte Variante des elektronischen Traktionssystems ETS. Auch das Anti-Blockier-System ABS ist auf den Einsatz im Gelände abgestimmt. Ergebnis dieses innovativen Fahrzeugkonzepts ist ein Auto, das Komfort und Fahrsicherheit eines Mercedes-Benz Pkw mit der Geländetauglichkeit und Robustheit eines Geländewagens sowie dem Raumangebot und der Variabilität einer Großraumlimousine verbindet.

Erfolgsmodell M-Klasse

Die Begeisterung für das neue Fahrzeug ist so groß, dass Mercedes-Benz die Nachfrage nach der M-Klasse zunächst kaum befriedigen kann. Angeboten wird das neue Modell von September 1997 an in Nordamerika und von März 1998 an in Europa als ML 320 mit einem V6-Motor, der 218 PS (160 kW) leistet. In Europa ist die M-Klasse auch als ML 230 mit Vierzylindertriebwerk (150 PS/110 kW) zu haben. Topmodell ist zunächst der 1998 präsentierte ML 430 (270 PS/199 kW), bis AMG 1999 den ML 55 AMG vorstellt, dessen Motor 347 PS (255 kW) leistet. Im selben Jahr hat auch die Diesel-Variante ML 270 CDI mit einem 163 PS (120 kW) starken Reihenfünfzylinder-Motor Premiere; sie erweist sich insbesondere in Europa als äußerst erfolgreich.

1999 investiert Mercedes-Benz rund 80 Millionen Dollar in die Erweiterung der Kapazitäten in Tuscaloosa. Und die M-Klasse wird mit dem „World Car Award“ ausgezeichnet, der für das ideale Welt-Auto vergeben wird. Zahlreiche weitere Preise folgen. 1999 sind bereits rund 100 000 Fahrzeuge der Baureihe verkauft worden. Im August 2000 entscheidet DaimlerChrysler, nochmals mehr als 600 Millionen Dollar in das Werk zu investieren, um die jährliche Produktionskapazität auf rund 160 000 Fahrzeuge zu steigern. Mittlerweile wird die M-Klasse in 135 Länder weltweit verkauft.

Nach der Modellpflege 2001 löst der ML 500 mit einer Leistung von 292 PS (215 kW) den ML 430 ab, als neues Diesel-Topmodell kommt der ML 400 CDI mit einem 250 PS (184 kW) starken V8-CDI-Triebwerk auf den Markt. Der ML 230 wird nicht mehr angeboten. Insgesamt entstehen in Tuscaloosa mehr als 570 000 Fahrzeuge der ersten M-Klasse-Generation. Von 1999 bis 2002 sind zusätzlich rund 77 100 Wagen der M-Klasse für den europäischen Markt bei Magna Steyr in Graz/Österreich gebaut worden.

Die neue M-Klasse

2005 löst die M-Klasse der Baureihe W 164 in Tuscaloosa die erste Generation des erfolgreichen SUV ab. Das Sport Utility Vehicle bietet ein betont sportliches Design mit flacher Frontscheibe, markanten Kotflügeln und einer nach hinten ansteigenden Schulterlinie. Das Modell punktet mit hochmoderner Technik. Dazu gehört das serienmäßige Siebengang-Automatikgetriebe 7G-TRONIC, das die Kraft der Motoren über den noch leistungsfähigeren Allradantrieb 4MATIC auf die Straße bringt. Die Luftfederung AIRMATIC gehört zur Serienausstattung, optional gibt es das Insassenschutzsystem PRE-SAFE®.

R-Klasse und GL-Klasse

Die Erweiterung des Werks Tuscaloosa hat den Standort für die Produktion der neuen M-Klasse, der Mercedes-Benz R-Klasse (seit 2005) und der GL-Klasse (seit 2006) vorbereitet. Die R-Klasse, ein neuer Grand Sports Tourer von Mercedes-Benz, basiert auf der 2002 in Detroit präsentierten Vision GST sowie den 2004 präsentierten Studien Vision GST II und Vision R. 2006 kommt die Mercedes-Benz GL-Klasse als dritte Baureihe hinzu, die in Tuscaloosa produziert wird.

In den zehn Jahren seit der offiziellen Einweihung des Werks hat sich der Standort Tuscaloosa mit Produkten auf hohem Niveau etabliert. „Mercedes Quality – made in the USA“, das ist ein Markenzeichen für die Mercedes-Benz Fahrzeuge aus Alabama.

Und das Werk zeigt auch soziale Verantwortung: Im August 2005 richtet Mercedes-Benz U.S. International in Tuscaloosa ein Notfallzentrum ein, in dem Opfer des Wirbelsturms Katrina in Zusammenarbeit mit dem Amerikanischen Roten Kreuz betreut werden.

Die Verbindung der neuen mit der alten Welt zeigt sich auch in der Verschwisterung der Städte Tuscaloosa und Schorndorf in Deutschland, dem Geburtsort von Gottlieb Daimler.

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