Als am 14. Mai 1982 im brandneuen GM-Werk im nordspanischen Zaragoza der erste Corsa vom Band rollt, ist die versammelte General Motors- und Opel-Prominenz voller Zuversicht auf einen großen Erfolg. In der Rückschau aber ist dieser Tag ein denkwürdiges Datum in der Geschichte des Unternehmens, denn die Realität übertrifft die kühnsten Hoffnungen. Innerhalb kürzester Zeit mausert sich der Kleine zu einem ganz Großen, wird der Corsa zu einem der weltweit erfolgreichsten Kleinwagen. Rund 14,2 Millionen auf vier Kontinenten von General Motors auf Basis der bisherigen drei Corsa-Generationen produzierte Fahrzeuge lautet die Gesamtbilanz bis Mitte 2006.

Typisch für die Popularität des Kleinen von Opel ist dabei auch der ständige „Familienzuwachs“. Bereits 1993 kommt als erster Verwandter der kompakte Transporter Combo hinzu, ein Jahr später folgt das Coupé Tigra, 2003 gibt der Corsa einen Großteil seiner Gene an den vielseitigen Meriva und ein Jahr später an den luftigen Tigra TwinTop weiter. Außerhalb Europas reüssiert er außerdem als Kombi, Viertürer oder Pick-up.

Den Grundstein zu dieser Erfolgsstory legt bereits die erste Generation des Bestsellers, der Corsa A. Bis Ende 1992 werden 3,1 Millionen Einheiten in Spanien gebaut. Danach geht es mit Opels Kleinem noch steiler bergauf. Ab 1993 steht der Buchstabe „B“ der zweiten Modellfamilie für einen Bestwert nach dem anderen. Schlag auf Schlag folgen dann ab 1994 im Jahresrhythmus in Süd- und Mittelamerika, in Asien (Indien, China) sowie in Südafrika acht weitere Corsa-Fertigungswerke. Die Folge: 1998 überschreitet die Corsa-Jahresproduktion erstmals die Millionengrenze. Ein Jahr später, am Ende des europäischen Modellzyklus, werden es rund sechs Millionen Einheiten sein, verkauft in über 75 Ländern der Erde mit Markanteilen von teilweise über 30 Prozent in der Klasse, beispielsweise in Südamerika. Der Corsa ist damit endgültig ein waschechter Global Player.

Spätestens seit diesem Zeitpunkt ist der Corsa ein neuer Stern am Autohimmel geworden. Auch in der Opel-Statistik ist der Kleine mittlerweile eine ganz große Nummer - als das Modell mit den zweithöchsten Verkaufszahlen (rund 21 Prozent aller Zulassungen). Diese Hauptrolle spielt auch die dritte Corsa-Generation seit der Jahrtausendwende engagiert weiter, wie über 2,7 Millionen bisher allein in Europa verkaufte Exemplare der C-Modellreihe beweisen.


Meilensteine setzt der Opel-Sympathieträger im Laufe seiner Karriere aber nicht allein mit seinen Verkaufserfolgen, sondern auch auf Feldern der Ästhetik, der Technologie und des Sports. Beispielsweise mit über 20 internationalen Design-Preisen für den Corsa B. Oder mit dem ersten serienmäßigen Drei-Wege-Katalysator seiner Klasse (1985) oder dem 1995 auf der IAA in Frankfurt präsentierten Corsa Eco 3, dem ersten fahrfertigen Drei-Liter-Auto der Welt. Oder dem 215 PS starken Corsa Super 1600 von 2001 für die Junior-Rallye-Weltmeisterschaft. “Außerirdische Ambitionen“ reflektierte schließlich der Moon-Corsa, ein inmitten der Mondlandschaft der Vulkaninsel Teneriffa 1997 präsentiertes und dem von General Motors mitentwickelten ersten Auto auf dem Mond („Rover I“, Apollo 15) nachempfundenes Design-Einzelstück, mit dessen Hilfe man bei Opel sich allerdings doch nicht ganz ernst gemeinte zusätzliche „Verkaufschancen außerhalb etablierter Märkte“ erschließen wollte.