Kommunikationsabend im Audi Forum Neckarsulm

Neckarsulmer Entwicklungskompetenz ausgebaut

Kreiskolbentechnologie, TDI- und FSI-Motoren, Sportaggregate und Aluminium-Karosserien – all das sind technische Spitzenleistungen im Automobilbau, die eng mit dem Automobil-Standort Neckarsulm verbunden sind. „Wir haben mit der Neckarsulmer Technischen Entwicklung Meilensteine der Automobilgeschichte gesetzt“, sagt Werkleiter Jürgen Lunemann.


Als Beispiele nennt Lunemann den Wankelmotor, der dieses Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, moderne Aggregate des Diesel-, Otto- oder Sportmotoren­segments, die Karosserie des vor 40 Jahren vorgestellten NSU-Modells Ro 80 bis hin zur ersten Aluminiumkarosserie in Großserie. Sukzessive wurden in den letzten Jahren die Standortkompetenzen in der Leichtbautechnologie und der Motorenentwicklung ausgebaut. Mehr als 1.100 Mitarbeiter sind in der Technischen Entwicklung in Neckarsulm tätig. Im neuen SE-Zentrum (Simultaneous Engineering) gegenüber dem Audi Forum, das Ende März offiziell seiner Bestimmung übergeben wurde, haben sich 23 Partnerfirmen angesiedelt. Dort arbeiten mehr als 80 Ingenieure unter einem Dach an der Entwicklung von Fahrzeuginnenausstattungen, Karosserien und Aggregaten.

Leichtbaukompetenz
Seit mehr als 13 Jahren ist Neckarsulm der Kompetenzstandort für das Aluminium- und Leichtbau-Know-how des Konzerns. Bereits zwei Mal hat das Aluminium- und Leichtbau-Zentrum den Internationalen Car Body Award für das innovativste Karosseriekonzept erhalten. Schon 2003 wurde das Audi Space Frame-Konzept (ASF) des Audi A8 ausgezeichnet. Erst kürzlich wurde den Neckarsulmer Entwicklern der begehrte Preis jetzt auch für das innovative ASF-Hybrid-Konzept des neuen Audi TT überreicht. Für diesen Erfolg sind die 120 Mitarbeiter sowie etliche Doktoranden, Diplomanden und Praktikanten verantwortlich, die heute im Aluminium- und Leichtbau-Zentrum tätig sind und kontinuierlich für die Weiterentwicklung der Leichtbau­kompetenz sorgen. Sie sind Garant für die erreichte Spitzenposition, in der Entwicklung ebenso wie in der Fertigung. Dies zeigt sich auch in den Produktionszahlen: Mehr als 378.000 Fahrzeuge mit Aluminiumkarosserie wurden in Neckarsulm mittlerweile produziert.

Nicht nur, dass über den Einsatz von Aluminium, hochfesten Stählen, Tailored Blanks, faserverstärkten Kunststoffen und Magnesium eine spürbare Reduktion des Kraftstoffverbrauchs erreicht werden konnte, über die Gewichtsreduzierung wird auch ein deutlicher Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen erbracht. „100 Kilogramm Gewichtsreduzierung bringen 0,3 Liter Kraftstoffersparnis auf 100 Kilometer – pro gefahrenem Kilometer sind dies 7,5 bis 12,5 Gramm CO2-Reduzierung“, erklärt Heinrich Timm, Leiter des Aluminium- und Leichtbau-Zentrums.

Entwicklung Sportwagen
Mit dem bei der quattro GmbH in Zusammenarbeit mit der Technischen Entwicklung der AUDI AG entwickelten Audi R8 wurde ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte eröffnet. Seine Technologie setzt Maßstäbe in Dynamik, Fahrerlebnis und Design. Seit Oktober 2006 wird die Produktion des R8 kontinuierlich hochgefahren.

Werner Frowein, Geschäftsführer der quattro GmbH, freut sich über die großartige Resonanz der Medien und der Kunden: „Dieser Supersportwagen vereint in sich all jene Gene, die Audi in den vergangen Jahrzehnten groß gemacht haben: quattro Antrieb, Aluminium-Spaceframe-Karosserie, FSI-Hochdrehzahltechnologie, Design und eine rennsportartige Fahrdynamik.“

Entwicklung Hochleistungsottomotoren
In den letzten Jahren konnte in der Ottomotorenentwicklung mit einer neuen Motorengeneration ein Quantensprung erzielt werden. Am Beispiel des FSI-V8-Motors im Audi A8 macht Jürgen Königstedt, Leiter der V8- und V10-Ottomotorenentwicklung, deutlich, dass mehr Leistung mit weniger Verbrauch durchaus kein Widerspruch ist. „Innerhalb von weniger als zehn Jahren werden wir den Kraftstoffverbrauch um mehr als 25 Prozent reduziert haben, bei einer gleichzeitigen Steigerung der Leistung um circa 20 Prozent“, so Königstedt.

Seit 1984 werden am Standort hochleistungsfähige Ottomotoren entwickelt. Den Beginn machte ein 8-Zylinder-Motor für den Audi V8, dem ersten Audi in der Premium-Oberliga. Es folgten 8-Zylinder-Motoren für den Audi A8 und den Audi A6. Seit 1997 werden gemeinsam mit der Konzernmutter 12-Zylinder-Motoren in Neckarsulm entwickelt. Aktuell werden die in Neckarsulm entwickelten Motoren im VW-Touareg und Phaeton, im Audi S4, S5, A6, S6, A8, S8, Q7, sowie im RS4 und R8 (quattro GmbH) verbaut.

Entwicklung Hochleistungsdieselmotoren
Bereits 1976 startete in Neckarsulm die Entwicklung direkteinspritzender Dieselmotoren (TDI). 1989 revolutionierte der erste Serien-Fünfzylinder-TDI den Markt der Selbstzünder im Pkw. Heute werden rund 50 Prozent aller Audi-Fahrzeuge mit einem TDI ausgeliefert. 210 Mitarbeiter sind in der Dieselentwicklung tätig.

Der in Genf präsentierte 6-Zylinder TDI des Audi A5 erfüllt heute schon die EU 5-Norm. „Unsere Hauptentwicklungsrichtungen sind niedrigste Emissionen bei gleichzeitig gutem Kraftstoffverbrauch“, sagt Richard Bauder, Leiter der Dieselmotorenentwicklung bei Audi.

Aber auch mit alternativen Kraftstoffen beschäftigen sich die Neckarsulmer Dieselentwickler. So wurden beispielsweise beim Weltwirtschaftsforum in Davos alle Fahrzeuge des Audi-Fahrservice mit „Syn Fuel“ betankt. Dieser Dieselkraftstoff wird synthetisch durch eine chemische Reaktion aus Erdgas gewonnen, ist kristallklar und frei von Schwefel und Aromaten. Es entstehen keine Schwefeldioxid-Emissionen, die Russbildung wird um circa 30 Prozent, der Kohlenmonoxid-Ausstoß sogar um circa 90 Prozent verringert. Bei den Stickoxiden (NOx) wird eine Reduktion um bis zu zehn Prozent erreicht, und der Kohlendioxid (CO2)-Ausstoß nimmt um etwa drei Prozent ab. „Das Besondere ist, dass der Kraftstoff problemlos und ohne Nachrüstung in jedem Audi-Modell mit Diesel-Aggregat eingesetzt werden kann“, erklärt Bauder.

Entwicklungskompetenz Sport- und Sondermotoren
Neben der Entwicklung von Hochleistungsotto- und -dieselmotoren bildet die Sport- und Sondermotorenentwicklung die dritte erfolgreiche Säule im Dreigestirn der Neckarsulmer Motorenentwickler. Seit über 22 Jahren kommen die Motoren für die erfolgreichen Motorsportaktivitäten der AUDI AG aus Neckarsulm. „Auch im Motorsport gibt es Potenziale, den Verbrauch zu reduzieren, bei gleichzeitiger Steigerung der Leistung“, so Ullrich Baretzky, Leiter der Sport- und Sondermotorenentwicklung. Dem Audi-Team gelang es 2006 mit dem ersten Diesel im Rennsport, einem in Neckarsulm entwickelten V12 TDI mit 650 PS, auf Anhieb das legendäre 24-Stunden-Rennen von Le Mans zu gewinnen und Gesamtsieger bei der American Le Mans Serie zu werden. „Audi gilt heute als die erfolgreichste deutsche Marke im Rennsport“, betont Jürgen Pippig von der Motorsport-Kommunikation in Ingolstadt.

Motorprüfzentrum
Aktuell investierte Audi am Standort Neckarsulm 42 Millionen Euro in ein neues Motorprüfzentrum mit 27 neuen Motorprüfständen zur Thermodynamik- und Motormechanikentwicklung. Die neuen Anlagen ermöglichen es den Audi-Ingenieuren in Zukunft noch schneller und flexibler auf Markterfordernisse einzugehen, sowie weitere Optimierungen in Richtung Leistungssteigerung und Verbrauchsreduzierung vorzunehmen. „Mit diesem Neubau wird Audi seinen technischen Vorsprung auch in den kommenden Jahren weiter ausbauen können“, unterstreicht Werkleiter Jürgen Lunemann.
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