Bewertung, Ursachen, Möglichkeiten

Wie schnell verliert ein Neuwagen an Wert?

Wie kann man den Wertverlust eines Autos bemessen? (Symbolbild). - Foto: pixabay.com

Wie kann man den Wertverlust eines Autos bemessen? (Symbolbild). - Foto: pixabay.com

Ein Neuwagen, der komplett nach den eigenen Wünschen konfiguriert ist, ist für viele Menschen ein Traum, den sie sich gerne erfüllen. Neben dem oft recht hohen Anschaffungspreis fallen weitere Kosten für das Auto an – Versicherung, Steuern, Kraftstoff und Inspektionen zählen zu den Fixkosten. Ein weiterer Aspekt, der zu den Autokosten zählt, ist der Wertverlust des Fahrzeugs. Wie schnell ein Neuwagen an Wert verliert und wie man die Wertminderung berechnen kann, erfahren Sie im Folgenden.

So hoch ist der Wertverlust bei Neuwagen pro Jahr

Ein Auto verliert mit der Zeit immer an Wert. Der Wertverlust startet bereits ab der Zulassung eines Neuwagens, selbst wenn der Wagen bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen Kilometer gefahren ist. Im ersten Jahr nach der Zulassung verliert ein Neuwagen besonders an Wert: Etwa ein Viertel des Listenpreises beträgt der durchschnittliche Wertverlust nach den ersten 12 Monaten. Im zweiten und dritten Lebensjahr lässt der Wertverlust eines Autos bereits wieder etwas nach. Nach dem dritten Jahr verläuft der Wertverlust mit rund 5 % pro Jahr relativ gleichmäßig, sodass das Fahrzeug nach 5 Jahren etwa 50 % seines Wertes verloren hat. Nach 10 Jahren liegt der Wertverlust im Schnitt bereits bei 80 %.

Wertverlust beim Auto berechnen

Um den Wertverlust eines Autos zu berechnen, gibt es keine genaue Formel und auch keinen zuverlässigen Rechner. Denn der Wertverlust hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich entsprechend nicht einfach mathematisch berechnen. Wer den exakten Wertverlust beziehungsweise den gegenwärtigen Wert seines Autos berechnen möchte, der lässt ein Sachverständigen-Gutachten durchführen.

Darüber hinaus gibt es Restwertrechner, die den ungefähren aktuellen Händlereinkaufswert eines Autos berechnen. Die Deutsche Auto­mobil Treuhand GmbH (DAT) bietet beispielsweise einen solchen Rechner kostenlos online an.

Zudem gibt es die Schwacke-Liste – eine umfangreiche Online-Datenbank, mithilfe derer eine detaillierte Fahrzeugbewertung möglich ist. Allerdings steht die Schwacke-Liste seit 2020 nur noch Gewerbetreibenden, also zum Beispiel Händlern, zur Verfügung. Es ist außerdem ein kostenpflichtiges Abo notwendig, um den Restwert eines Autos über die Schwacke-Liste zu berechnen.

Wovon hängt der Wertverlust ab?

Der Wertverlust eines Autos hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtige Kriterien bei der Berechnung sind:

  • Fahrzeugklasse: Es ist relevant für den Wertverlust, ob es sich bei dem Fahrzeug um einen Kleinwagen, einen Mittelklassewagen oder ein Luxusmodell handelt.
  • Marke und Modell: Auch die Beliebtheit einer Automarke bestimmt den Wertverlust eines Wagens mit.
  • Antriebsart: Autos mit leistungsstärkeren Motoren werden von Händlern oft bevorzugt, weshalb der Restwert hier oft höher ist als bei Autos mit weniger PS. Zudem sind Elektroautos aktuell besonders wertstabil, während Diesel-Motoren stark an Wert verlieren.
  • Fahrzeugalter: Am meisten Wert verlieren Autos in den ersten drei Jahren nach der Zulassung. Danach lässt der Wertverlust nach – dafür steigen aber die Instandhaltungskosten.
  • Laufleistung: Je höher die Kilometer-Laufleistung eines Fahrzeugs ist, desto höher ist auch der Verschleiß und desto größer ist der Wertverlust. Allerdings können ältere Fahrzeuge mit extrem wenig gefahrenen Kilometern Standschäden aufweisen, weshalb die Laufleistung kein sicheres Kriterium für den Wert eines Wagens darstellt.
  • Zustand: Ein guter Allgemeinzustand wirkt sich positiv auf den Wert eines Fahrzeugs aus. Wichtig ist vor allem, dass das Fahrzeug scheckheftgepflegt ist. So wird nachgewiesen, dass alle wichtigen Inspektionen durchgeführt wurden.
  • Ausstattung: Vor allem Sonderausstattungen machen Neuwagen oft deutlich teurer. Es ist allerdings ganz unterschiedlich, wie sich Sonderausstattungen auf den Restwert auswirken. Denn hier hängt es vorrangig vom Käufer ab, ob er bereit ist, für die Sonderausstattung mehr Geld auszugeben.
  • Vorbesitzer: Je mehr Vorbesitzer ein Auto hatte, desto höher ist der Wertverlust.
  • Schäden und Mängel: Wer sein Auto verkauft, muss angeben, ob das Fahrzeug mal in einen Unfall verwickelt war – egal ob selbst- oder fremd­verschuldet. Ein unfall- und mängelfreies Auto ist deutlich mehr wert als ein sogenanntes Unfallfahrzeug.

Den Wert eines Autos erhalten

Sie können den Wertverlust Ihres Autos nicht aufhalten. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, dem Wertverlust des Autos entgegenzuwirken. Vor allem eine regelmäßige Wartung und gute Pflege tragen zum Werterhalt eines Fahrzeugs bei. Halten Sie am besten alle Wartungen und Inspektionen in regelmäßigen Intervallen ein und lassen Sie diese im Scheckheft dokumentieren. Vor einem Autoverkauf wirkt es sich außerdem wertsteigernd aus, wenn Sie vorher die Hauptuntersuchung des Wagens erneuern lassen.

Bei der Pflege können Sie darauf achten, dass Sie vor dem Autoverkauf den Lack polieren und versiegeln lassen. Pflegen Sie außerdem Fenster- und Türdichtungen und reinigen Sie den Innenraum gründlich. Sollte das Auto kleinere Mängel wie Dellen und Kratzer aufweisen, kann es sich lohnen, diese vor dem Autoverkauf von einem Fachbetrieb ausbessern zu lassen.

Reparaturen trotz Wertverlust: Wann lohnt es sich?

Es gibt keinen pauschalen Richtwert dafür, bis zu welchem Alter oder bei welchen Schäden es sich lohnt, ein älteres Auto reparieren zu lassen. Wenn der Wagen gut erhalten ist und das Zeug zum Klassiker hat, können regelmäßige Reparaturen und Instandhaltungen den Werterhalt fördern und zu einer späteren Wertsteigerung führen. Ebenso können Sie selbstverständlich Reparaturen durchführen lassen, wenn Sie emotional an Ihrem Auto hängen und es gerne weiterfahren möchten.

Als Faustregel gilt jedoch: Sobald eine Reparatur mehr als die Hälfte des aktuellen Restwerts kostet, lohnt es sich tendenziell eher, das Auto zu verkaufen. Ähnlich verhält es sich, wenn die Reparaturkosten höher ausfallen als der Wiederbeschaffungswert des Modells. In diesem Fall ist es oft günstiger, das gleiche Modell gebraucht zu kaufen als das alte reparieren zu lassen.
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